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Webcasts - Web Broadcasting

Audiovisuelle Inhalte effizient und kostengünstig vermitteln

Von Sandra Plett
Webcast-Aufnahme

Im digitalen Zeitalter werden Inhalte jeglicher Art zunehmend online und auf mobilen Endgeräten konsumiert. Gerade während Corona, wodurch viele nach wie vor im Home-Office arbeiten, sind moderne Webcasts eine hervorragende Möglichkeit, um bestimmten Content effizient über das Internet zu kommunizieren. Was genau ein Webcast ist, welche Anwendungsszenarien es gibt und wie ein Unternehmen das Format einsetzen kann, um gezielt Informationen an die eigene Zielgruppe zu transportieren, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.

1. Was ist ein Webcast?

1. Definition - Was ist ein Webcast?

Ein Webcast ist eine Übertragung von audiovisuellen Inhalten über das Internet. Der Begriff setzt sich dabei aus zwei wesentlichen Bestandteilen zusammen:

1. web: für World Wide Web, online bzw. webbasiert
2. cast (von Broadcast): für Sendung, Ausstrahlung bzw. Übertragung

Bei einem Webcast – häufig auch Web Event oder Streamed Webinar genannt – wird eine Information nach dem One-to-Many-Prinzip an ein Publikum ausgestrahlt. Die technische Übertragung findet dabei immer online mittels Streaming statt.

Mann, der einen Webcast aufnimmt

Die Anwendungsbereiche für Webcasts sind vielfältig. Von der Übertragung eines Live-Business-Events über die Vermittlung von Schulungsinhalten bis hin zu brandaktuellen Branchen-News, sind dem Format kaum Grenzen gesetzt. Ein Webcast kann entweder live oder in aufgezeichneter Form als On-Demand Format ausgestrahlt werden.

2. Technologie hinter einem Webcast

2. Technologie hinter einem Webcast

Anfangs waren Webcasts bloße Live-Übertragungen, die über das Internet gestreamt wurden. Das konnten Konzerte oder die Eröffnungsreden offizieller Anlässe sein, wobei vor allem der Live-Charakter der Events im Mittelpunkt stand.

Auch heute wird dieses Format via Stream übertragen. Das bedeutet, dass sämtliche Informationen (Audio- und/ oder Videoinhalte sowie andere multimediale Inhalte)
gleichzeitig produziert, übertragen und auch entsprechend von den Teilnehmern konsumiert werden.

Da die Technologie hinter der Anwendung (Webcast Software) zunehmend einfacher wird und ein breites Publikum erreicht werden kann, bietet ein Web Event eine attraktive Möglichkeit, um vielfältige Inhalte effizient und kostengünstig zu kommunizieren.

Hier mal eine kurze Auflistung, was für einen Webcast benötigt wird:

  • Gute Internetverbindung (für Stream)
  • Webcast-Account oder Sofware
  • Hardware (Webcam/ Kamera, Computer, Mikrofon)

2.1 Webcast als One-to-Many-Kommunikation

Ein Webcast findet immer als eine „Einer-zu-Mehreren“-Übertragung statt. Bei dieser sogenannten One-to-Many-Kommunikation handelt es sich um eine Form der Massenkommunikation, bei der eine Information von einer zentralen Stelle aus an einen Kreis von Teilnehmern übertragen wird. Die Übermittlung der Informationen basiert dabei auf dem klassischen Sender-Empfänger-Modell: Einer präsentiert und eine beliebige Anzahl von Teilnehmern schaut zu. Ein Webcast kann somit simultan an mehrere hundert oder gar tausend Teilnehmer ausgestrahlt werden.

Hier unterscheidet sich der Webcast auch maßgeblich von einer klassischen Videokonferenz, bei der vielmehr die gemeinsame Zusammenarbeit bzw. ein wechselseitiger Informationsaustausch im Fokus steht. Eine Videokonferenz bzw. Webkonferenz ist in der Regel auch an weniger Teilnehmer gerichtet als ein Webcast.

2.2 Live Webcast oder On-Demand-Lösung

Moderne Web Events können sowohl live stattfinden als auch in aufgezeichneter Form zur Verfügung gestellt werden. Bei einem Live Webcast handelt es sich um eine Veranstaltung, die live (via Online Streaming) im Internet übertragen wird. Die Übertragung wird den Teilnehmern vorab angekündigt und findet zu einem fixen Termin statt.

Ein On-Demand Webcast hingegen ist die aufgezeichnete Form. Entweder wurde dieser bereits speziell im Vorfeld produziert oder ein Live Webcast wurde im Rahmen der Ausstrahlung einfach entsprechend aufgezeichnet. Auf diese Weise kann ein Web Event nicht nur jederzeit auf Knopfdruck abgerufen werden, sondern es kann auch nachträglich die Aufmerksamkeit und Reichweite für bereits gesendete Inhalte erhöht werden – in Zeiten von Netflix und anderen Streamingdiensten ohnehin eine Alltäglichkeit.

Unterschiede zwischen Webcast und Podcast

In diesem Zusammenhang stellt sich auch unweigerlich die Frage, worin der Unterschied zum Podcast besteht – können doch beide als On-Demand-Content konsumiert werden.

Webcasts werden im Wesentlichen über das Internet gestreamt. Podcasts wiederum werden zwar ebenfalls online verbreitet, jedoch nicht als Streaming-Angebot. Podcasts werden immer lokal gespeichert, sind dadurch jederzeit abrufbar aber niemals live. Podcasts beinhalten zudem häufig nur Audiomaterial. Aus diesem Grund gibt es auch unterschiedliche Anforderungen an Hardware, Software oder die Datenspeicherung.

2.3 Interaktion möglich – ja oder nein?

Ein Webcast sendet im Allgemeinen nur in eine Richtung, sodass die Möglichkeiten zur Interaktion begrenzt sind und das Publikum nur wenig zum Inhalt einer Übertragung beiträgt. Meist präsentiert ein Moderator verschiedene Slides, Grafiken oder einfach ein Video und unterhält sein Publikum. Ein Webcast kann dementsprechend zum Teil sogar als eine Art Fernsehshow betrachtet werden. Möglichkeiten der Publikumsinteraktion durch ein Chatfenster oder durch Live-Umfragen sind entweder sehr eingeschränkt oder gar nicht vorhanden.

Unterschiede zwischen Webcast und Webinar

Verglichen mit einem Webcast setzt ein Webinar den Fokus stark auf den Aspekt der Interaktion und hat einen klassischen Seminar-Charakter. Ein Webinar findet im Normalfall zu einer festgelegten Uhrzeit satt. Die Teilnehmer wählen sich über eine entsprechende Webinar-Plattform oder eine bestimmte Website ein und folgen anschließend dem Vortrag, können jedoch auch aktiv über Polling, Q&A, Live-Umfragen oder Chat zur Diskussion beitragen. Der Moderator kann die Fragen wahlweise schon während der Übertragung oder erst am Ende im Rahmen einer Q&A-Session beantworten. Häufig werden die Fragen auch im Laufe der Übertragung gesammelt und die Besten werden ausgewählt und am Ende der Q&A-Runde beantwortet bzw. „diskutiert“.

2.4 Multi-Device-ready und multimediale Inhalte

In Zeiten von Multi-Device bzw. Cross-Device bieten Webcasts den Mehrwert, dass diese von den Teilnehmern standortunabhängig auf allen Endgeräten verfolgt werden können – ein funktionierender Internetanschluss natürlich vorausgesetzt.

Webcast über verschiedene Devices
Nutzer können den Inhalt eines Webcasts stationär am Desktop oder einfach mobil am Laptop, Tablet oder vom Smartphone aus konsumieren.

Zusätzlich bieten Webcasts die Möglichkeit zur Einbindung verschiedenster multimedialer Inhalte. Form und Content einer Sendung sind damit variabel und orientieren sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Zielgruppe. Das Ziel ist, eine Übertragung bzw. Präsentation mittels unterschiedlicher Medienformate möglichst interessant und abwechslungsreich zu gestalten.

Folgende Inhalte können übertragen werden:

  • Videobild des Sprechers bzw. Moderators
  • Ton und Musik
  • Präsentationen (z.B. PowerPoint, Prezi etc.)
  • Bild-, Audio- und Videodateien
  • Sonstige Daten (Excel, Word etc.)
  • Screen-Sharing
3. Einsatzgebiete von Webcasts

3. Einsatzgebiete von Webcasts

Die Anwendungsszenarien sind vielfältig und gehen über das bloße Streamen von Inhalten weit hinaus. Webcasts werden deswegen immer beliebter und bieten ein effektives und kostengünstiges Kommunikationsinstrument. Zudem erweitern sie die Reichweite einer Veranstaltung erheblich: Mit nur einer Location bzw. einem Event ist es möglich, ein riesiges Publikum überall auf der Welt zu erreichen.

Webcasts helfen allerdings nicht nur dabei, effizient die Reichweite von Meetings oder Veranstaltungen zu steigern, sondern auch um langfristig Reise- und Unterbringungskosten zu sparen. Teilnehmer oder Zuhörer müssen nicht länger an eine (teure) Vor-Ort-Location reisen, sondern können eine Veranstaltung unkompliziert live verfolgen – digital und live via PC, Mac, Tablet oder Smartphone.

Einsatzmöglichkeiten für Webcasts

    Live-Veranstaltungen und Konferenzen
    Fachinterviews
    Messefilme / Produktdemos
    Vorlesungen und Videoaufzeichnungen

Einsatzmöglichkeiten für Webinare

    ⊖ Seminare/Schulungen
    ⊖ Produktpräsentationen
    ⊖ (Experten)-Debatte
    ⊖ Fachbeiträge


Im Folgenden wollen wir die Haupt-Einsatzgebiete etwas näher erläutern:

3.1 Events (Live-Stream)

Vor allem für die Übertragung von Veranstaltungen wie Business-Events, Live-Panels oder Fach-Konferenzen bieten sich Webcasts hervorragend an, um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen.

Ein Webcast kann dann via Multi-Channel-Strategie auf einer oder mehreren Webseiten, Plattformen wie YouTube oder in Sozialen Medien gleichzeitig gestreamt werden.

Beispielsweise wurde der Webcast der Unternehmensgesellschaft PwC, der im Rahmen des Weltwirtschaftsforums 2018 in Davos aufgezeichnet wurde, binnen der ersten Woche mehr als 250.000 Mal aufgerufen.

Das Format eignet sich zudem als Instrument für die interne oder externe Unternehmenskommunikation. So können Pressekonferenzen, Messevideos oder Unternehmens-News aufbereitet und als Stream zur Verfügung gestellt werden. Webcasts können noch informativer gestaltet werden, wenn Tagesordnungspunkte, Anhänge oder Rednerdetails in die Präsentation miteingebaut werden.

Auch die Aufzeichnung aktueller Themen (z.B. Digitalisierung oder IoT) bietet ein spannendes Anwendungsszenario und damit für die Reichweitengenerierung und Branding-Effekte.

3.2 Online-Seminare

Bei Vorlesungen, Schulungen oder Trainings ist es häufig nicht möglich, dass sich alle Teilnehmer gemeinsam an einem bestimmten Ort einfinden. Auch der Kostenfaktor spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Deshalb können Veranstaltungen, die einen unterrichtenden bzw. schulischen Charakter haben (z.B. Online-Seminare oder Vorlesungen) entsprechend als Webcast zur Verfügung gestellt werden.

Webcast zur Übermittlung von Schulungsinhalten.

Zumeist hören bzw. sehen die Teilnehmer im Rahmen eines solchen Online-Seminars einen Sprecher über Audio und Video und verfolgen gleichzeitig eine Präsentation.

Ob ein Webcast oder Webinar für die Wissensübertragung grundsätzlich besser geeignet ist, richtet sich immer nach den zu vermittelnden Inhalten und der Zielgruppe.

3.3 Tutorials (z.B. Produkt-Vorstellung)

Webcasts bieten für Tutorials ebenfalls interessante Möglichkeiten und ein spannendes Format, um Aufmerksamkeit und eine höhere Reichweite zu generieren. Mögliche Inhalte von Tutorials sind unter anderem Produktvorstellungen, FAQs, How-to-Anleitungen, Video-Anleitungen oder technische Präsentationen.

Da es bei einem Tutorial vornehmlich um die Vermittlung von Wissen in eine Richtung geht, sind Webcasts ein geeignetes Medium, um dieses Know-how zu transferieren.

3.4 Marketing-Zwecke

Ein aktueller Trend sind sogenannte Marketing-Webcasts. Diese eignen sich nicht nur als modernes Kommunikationsmedium, sondern auch für die Generierung qualifizierter Leads für das eigene Unternehmen. So können Marketing- oder Werbebotschaften gezielt im Markt platziert werden. Die Generierung von Aufmerksamkeit und der Kontakt zu potenziellen Neukunden stehen dabei im Vordergrund.

Webcasts eignen sich in diesem Zusammenhang aber auch, um komplexe Business-Themen anschaulich und zielgruppenwirksam aufzubereiten.

4. Anleitung: So gelangen Sie zu Ihrem eigenen Webcast

4. Kurzanleitung: So gelangen Sie zu Ihrem eigenen Webcast

Um als Unternehmen einen erfolgreichen Webcast zu launchen, muss zunächst der passende thematische Inhalt festgelegt werden.

Wichtig: Ein gutes Web Event benötigt immer eine gute Story, steht bei dem Format doch auch ein unterhaltender Charakter im Vordergrund. Dazu gehören ebenso ein geeigneter Sprecher bzw. Moderator. Geübte Moderatoren bzw. Top-Speaker sind noch besser in der Lage, ihr Fachwissen weiterzugeben und das Publikum zu fesseln.

Anschließend geht es darum, einen Termin für die Übertragung des Webcasts festzulegen und entsprechend an die Zielgruppe zu kommunizieren. Dazu können natürlich sämtliche Kommunikationskanäle genutzt werden, die einem Unternehmen dabei zur Verfügung stehen: ob hauseigenes Intranet, E-Mail-Aussendungen oder die Bekanntmachung über Social Media. Um Streuverluste zu vermeiden, sollte man als Unternehmen deshalb genau Bescheid wissen, über welche Kanäle man die eigenen Zielgruppen bestmöglich erreichen kann. Der Aufwand für die Produktion eines Webcasts soll sich schließlich lohnen und der gewünschte Effekt nicht im Sand verlaufen.

4.1 Inhaltliche und technische Umsetzung

Bevor der Webcast ausgestrahlt bzw. aufgezeichnet werden kann, muss dieser inhaltlich mit Leben befüllt werden. Rund um das gewählte Thema wird deshalb eine anschauliche Präsentation erstellt, die die Aufmerksamkeit des Publikums erregen soll. Dies gelingt durch spannenden Content sowie der Aufwertung durch multimediale Inhalte.

Unerfahrene Sprecher und Moderatoren sollten einen Vortrag bzw. die Präsentation unbedingt vorab mehrfach üben. Gezielte Speaker-Trainings bieten hierfür ebenfalls eine gute Grundlage.

4.2 Anmeldung für einen Webcast

Die Registrierung ist denkbar einfach und erfolgt über eine entsprechende Registrierungsseite. Dort müssen potenzielle Teilnehmer in der Regel persönliche Daten wie Name und E-Mail-Adresse eintragen, damit sie an einem Webcast teilnehmen können. Viele Unternehmen bzw. Veranstalter fragen jedoch auch weitergehende Informationen wie Daten zu Arbeitgeber und Tätigkeit im Unternehmen oder Telefonnummern ab. Denn schließlich dient ein Webcast häufig auch als Marketing-Tool zur Generierung von Leads oder zur praktischen Vernetzung innerhalb einer Branche oder eines Fachpublikums.

Die E-Mail-Adresse dient in der Folge auch dazu, den Teilnehmern ihre persönlichen Zugangsdaten zukommen zu lassen. In diesem Zusammenhang sollten die Teilnehmer spätestens am Tag vor der Ausstrahlung über entsprechende Mailings an den bevorstehenden Termin erinnert werden. Meistens werden die letzten Erinnerungsmails sogar noch eine Stunde vor dem Start versendet.

Darüber hinaus können via E-Mail im Nachgang die Präsentation selbst bzw. weiterführende Informationen zugänglich gemacht werden.

5. Fazit

5. Fazit

Webcasts sind ein praktisches Kommunikationsmedium, um Events, Konferenzen, Online-Seminare, Trainings oder Produktvorstellungen einem breiten (Fach-)Publikum zugänglich zu machen. Egal, ob für interne oder externe Kommunikationszwecke, ein Webcast kann standortunabhängig und in Echtzeit übertragen werden.

Veranstaltungen können somit entweder live und „on-location“ übertragen oder bereits vorab produziert werden. Anschließend kann die Aufzeichnung auf einer Webseite oder auf Sozialen Plattformen zur Verfügung gestellt werden und langfristig nachhallen.

6. Weiterführende Links

6. Weiterführende Links

Webcast vs. Webinar - Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Videokonferenzsysteme: Vorteile, Kriterien und Anbieter 2019

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