Die Telefonie über das Internet, oder auch Voice over IP (VoIP) genannt, hat sich durchgesetzt. Um eine Verbindung zwischen den Endgeräten aufzubauen, verwendet die VoIP-Telefonie das Session Initiation Protokoll (SIP). Die Gesprächsteilnehmer bekommen dabei jeweils eine SIP-Adresse zugewiesen. Was eine SIP-Adresse genau ist, wofür diese benötigt wird und wie man diese erhält, lesen Sie in diesem Artikel.
SIP-Adresse
Definition, Aufbau und wo man sie finden kann
1. Was ist eine SIP-Adresse?
1. Was ist eine SIP-Adresse?
Die SIP Adresse in der Voice over IP-Telefonie (VoIP) ähnelt einer Telefonnummer. Es ist jene Adresse, unter der ein VoIP-Teilnehmer für die Eröffnung einer VoIP-Kommunikationssitzung erreichbar ist. Synonym spricht man auch von der SIP URI.
Anders als die Nummer eines analogen Telefons oder eine Handynummer ist eine SIP-Adresse nicht an einen Anschluss oder eine SIM-Karte gebunden. Wie E-Mail-Accounts sind diese URIs über jeden beliebigen Internetanschluss weltweit nutzbar.
Eine URI ist ein Uniform Resource Identifyer. Ins Deutsche übersetzt spricht man von einer einheitlichen Ressourcen-Kennung. Mit dieser Zeichenfolge werden Online-Ressourcen wie Webseiten, E-Mail-Empfänger oder eben VoIP-Teilnehmer per SIP bezeichnet und identifiziert.
Die Abkürzung SIP bedeutet Session Initiation Protocol. Damit ist jenes Netzwerkprotokoll gemeint, das sowohl zum Auf- und Abbau als auch zur Steuerung einer VoIP-Kommunikationssitzung angewendet wird.
2. Wofür benötigt man eine SIP Adresse?
2. Wofür benötigt man eine SIP Adresse?
Eine SIP Adresse wird für die IP-Telefonie benötigt. Darunter versteht man die Telefonie via Internet Protokoll (Voice over IP). Im Gegensatz zu analogen oder ISDN-Telefonen erfolgt die Übertragung bei VoIP-Telefonie über das Internet. Mit der Hilfe entsprechender ATA (Analog-Telefon-Adapter) können sogar ältere analoge und ISDN Telefone über das SIP Protokoll kommunizieren. Die Sprache wird für die Übermittlung in kleine Datenpakete verpackt, versendet und beim Gesprächspartner erneut in Sprachsignale umgewandelt.
Für die IP-Telefonie unter einer SIP Adresse nutzt man SIP-fähige Endgeräte oder Software. Dies sind all jene Telefone, welche das Session Initiation Protokoll (SIP) zum Aufbau einer Verbindung via Voice over IP nutzen.
Ein VoIP-Anruf kann von SIP-fähigen Endgeräten, wie IP-Telefonen, Softphones, Smartphones oder Computern erfolgen. Eine SIP Adresse funktioniert weltweit, wenn sowohl Anrufer als auch der Angerufene mit ihrem SIP Account mit dem Internet verbunden sind.
3. Wie ist eine SIP Adresse aufgebaut?
3. Wie ist eine SIP Adresse aufgebaut?
Der Aufbau einer SIP Adresse beruht auf den Standards für Uniform Resource Identifyer (URI). Diese einheitliche Ressourcenkennung dient der eindeutigen Identifizierung von Ressourcen im World Wide Web.
SIP Adressen können verschiedene Formen annehmen:
- Verweis auf eine Webseite (URL – „Uniform Resource Locator“): https://www.placetel.de/
- SIP Adresse: sip:123@sip.placetel.com
- E-Mail-Adresse: mailto:info@placetel.de
Die Syntax einer SIP-Adresse entspricht folgendem Schema:
sip: [User][:Passwort]@[Host][:Port-Nummer][:Parameter][:Header]
Am Anfang der SIP-Adresse steht der Verweis auf das folgende Schema „sip“. Ähnlich einer E-Mail-Adresse steht danach die Kennung des Users, welche aus Buchstaben und Zahlen bestehen kann. Hinter dem @-Zeichen lässt sich der zuständige Host und dessen Domain auslesen.
Die Port-Nummer enthält die Zieladresse der Anfrage, während optionale zusätzliche Parameter oder Header weiterführende Spezifikationen enthalten können.
Übrigens: Während die Abkürzung SIP für einen unverschlüsselten Kommunikationsweg steht, handelt es sich bei SIPS (Session Initiation Protocol Secure) um eine verschlüsselte Verbindung.
4. Wie erhält man eine SIP Adresse?
4. Wie erhält man eine SIP-Adresse?
Eine SIP Adresse wird bei der Eröffnung eines SIP Accounts durch den VoIP-Anbieter ausgestellt. Sie kann sowohl aus Zahlen, Buchstaben als auch einer Zahlen-Buchstaben-Kombination bestehen. Damit können weltweit IP-Gespräche durchgeführt werden.
Tipp: Erhält man beispielsweise die SIP Adresse sip:info.support@placetel.de, kann man vom IP-Telefon aus alternativ die zugeteilte Rufnummer verwenden.
Vom SIP Account aus hat man die Möglichkeit, andere VoIP-Teilnehmer zu erreichen und selbst Anrufe entgegenzunehmen. Im Kundenbereich des Betreibers erfolgt die Verwaltung des Kundenkontos. Zumeist enthält dieser eine Übersicht der verfügbaren Dienstleistungen, der Mailbox sowie der Einstellungen.
5. Wie kann man seine SIP-Adresse herausfinden?
5. Wie kann man seine SIP-Adresse herausfinden?
Die SIP-Adresse lässt sich im Kundenkonto Ihres VoIP-Anbieters herausfinden. Oft finden Sie diese in Ihrem Webportal unter den Menüpunkten „Allgemein“, „Kundendaten“, „VoIP-Ziele“, „SIP User“ oder „Endpunkte“. Je nach Provider ist die SIP Adresse unter SIP-ID bzw. Benutzer(-ID) oder „eigene Rufnummer“ auszulesen.