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Enterprise 2.0

Alles, was man 2024 wissen muss

1. Definition: Was ist Enterprise 2.0?

Enterprise 2.0 (kurz: E20) bezeichnet den Einsatz von webbasierter Software in oder zwischen Unternehmen, ihren Mitarbeitern und Partnern. Ziel ist es mithilfe geeigneter Enterprise 2.0 Tools wie Wikis, Blogs, sozialer Netzwerke oder Chats die interne und externe Kommunikation zu vereinfachen, die Koordination von Projekten zu verbessern und das Wissensmanagement effizienter zu gestalten.

Der Begriff Enterprise 2.0 wurde von Andrew Paul McAfee geprägt. Der Ko-Direktor der “MIT Initiative für digitale Wirtschaft” und ehemalige Professor der Harvard Business School beschreibt in seinem Artikel Enterprise 2.0: The Dawn of Emergent Collaboration wie Web 2.0 Technologien in Unternehmen für eine bessere Zusammenarbeit eingesetzt werden können. Unter dem Begriff SLATES fasst er Elemente zusammen, die prägend für Enterprise 2.0 Anwendungen sind. SLATES steht für:

  • Search: Das schnelle und einfache Finden von Inhalten dank Suchfunktion
  • Links: Möglichkeit auf weitere hilfreiche Informationen/ Seiten zu verlinken
  • Authoring: Jeder kann zum Autor werden und Wissen, Insights und Erfahrungen beitragen. Inhalte können schnell veröffentlicht und aktualisiert werden.
  • Tags: Nutzer können Themen bestimmte Schlagwörter für eine bessere Kategorisierung von Inhalten zuordnen.
  • Extensions: Mithilfe von Algorithmen wird das Nutzerverhalten bestimmt und Nutzern werden weitere, relevante Inhalte im Web vorgeschlagen.
  • Signals: Via E-Mail Alerts oder Rss-Feeds können User über neue Inhalte informiert werden.

2. Welche Vorteile und Funktionen ermöglicht Enterprise 2.0?

Die fortschreitende Digitalisierung und Globalisierung zwingen Unternehmen dazu, sich mit rasanter Geschwindigkeit weiterzuentwickeln und neue Geschäftsmodelle und Prozesse ins Leben zu rufen. Unternehmen müssen heute agil und vernetzt sein, um schnell auf Veränderungen zu reagieren und mit dem Wettbewerb mithalten zu können. Eine effektive Zusammenarbeit ist hier das A und O. Der Einsatz von Enterprise 2.0 in Unternehmen kann dabei in verschiedenen Bereichen unterstützen:

Interne und externe Kommunikation

  • Offener Informationsaustausch über Hierarchien hinweg
  • Mitarbeiter sind mit einem Klick erreichbar
  • Bessere Transparenz von Informationen
  • Virtuelle Kommunikation und Zusammenarbeit unabhängig von Ort und Zeit
  • Verstärkte Interaktion der Mitarbeiter
  • Bessere Vernetzung innerhalb des Unternehmens
  • Einfache und schnelle Integration von externen Partnern
  • Effiziente und kostengünstige Zusammenarbeit

Wissensmanagement

  • Richtige Ansprechpartner schnell und einfach finden
  • Erhöhter Informationsfluss
  • Zugriff auf das kollektive Wissen aller Mitarbeiter
  • Bildung von internen Experten Netzwerken
  • Ortsunabhängiger Zugriff auf Informationen
  • Ggf. Schnellere Einarbeitung von Mitarbeitern

Projektkoordination

  • Einfache und zentrale Planung & Dokumentation von Projekten
  • Schnelle Integration und Absprache mit externen Partnern
  • Transparente Ergebnisse

Unternehmenskultur

  • Flachere Hierarchien
  • Wandel von der Misstrauenskultur zur Vertrauenskultur
  • Förderung von Agilität und Innovation
  • Mehr Selbstbestimmung und Eigenverantwortung
  • Verbesserung des Unternehmens-Images in der Öffentlichkeit
  • Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Erhöhung der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen

Funktionen einer Enterprise 2.0 Software

  • (Micro)Blogs
  • Wikis
  • Instant Messaging
  • Virtuelle Meetings
  • Intranet
  • News
  • Kalender
  • Tagging
  • Foren
  • Social Bookmarking
  • Dokumente
  • Social Streams

3. Beispiele für den Einsatz von Enterprise 2.0

Moderne IT-Technologien können den Wandeln hin zum Enterprise 2.0 entscheidend unterstützend. Im Folgenden haben wir Ihnen zwei Beispiele von Unternehmen herausgesucht, die Enterprise 2.0 Tools schon seit Jahren einsetzen:

1. Deutsche Telekom

Die deutsche Telekom führte bereits vor über 10 Jahren interne Wikis, Blogs und soziale Netzwerke für ein modernes Wissensmanagement ein. 2015 ist die deutsche Telekom dann vollständig in das eigene interne soziale Netzwerk “Youandme” umgezogen. Hier haben alle Mitarbeiter des Konzerns die Möglichkeit, Beiträge zu veröffentlichen und zu kommentieren. Sind und Zweck des sozialen Netzwerkes ist es, dass jeder offen kommunizieren, seine Meinung frei äußern kann und über neue News immer auf dem Laufenden gehalten wird. Mit dem Start der Content Factory in 2016 hat die deutsche Telekom die Digitalisierung seiner Unternehmenskommunikation weiter beschleunigt. In diesem Newsrooms werden nicht nur externe Unternehmenswebseiten, sondern auch die Startseite des Intranets sowie Social-Media Kanäle gezeigt.

2. Continental AG

Interaktive Plattformen spielen bei Continental eine wichtige Rolle, weshalb das Unternehmen schon früh den Veränderungsprozess zum “Enterprise 2.0” anging. Das Unternehmen setzt bei der Zusammenarbeit auf eine Netzwerkkultur und bietet seinen Mitarbeitern mit der internen Social Media Plattform ConNext die Möglichkeit, sich weltweit flexibel zu vernetzen und auszutauschen. Da jeder Mensch jedoch unterschiedliche Medien bevorzugt, bietet Continental neben seiner internen Social Media Plattform noch viele weitere Kanäle an wie z.B. ein Intranet, ein Führungskräfte-Portal, Webcast oder ein gedrucktes Mitarbeitermagazin.

4. Aktueller Stand und Ausblick Enterprise 2.0

Während es von 2010 bis 2015 einen kontinuierlichen hohen Anstieg des Enterprise 2.0 Reifegrades gab, ist das Niveau in den vergangenen Jahren laut der Studie Enterprise 2.0 der Hochschule RheinMain weitestgehend stagniert.

Der Hype ist damit zwar scheinbar vorbei, aber unternehmensinterne Social Media-Plattformen haben sich als ein zentrales Element für eine adäquate Führungs- und Zusammenarbeitskultur im digitalen Zeitalter etabliert. (Prof. Dr. Thorsten Petry)

Die Stagnation des Reifegrades sowie der Rückgang der Studienteilnehmerzahlen und der Teilnehmer, die den Begriff Enterprise 2.0 definieren können legt die Vermutung nahe, dass die Bezeichnung Enterprise 2.0 an Popularität verliert und durch Social Collaboration ersetzt wird.

Es scheint sich derzeit eher die Bezeichnung Social Collaboration durchzusetzen. (Prof. Dr. Thorsten Petry)

Doch egal ob Enterprise 2.0 oder Social Collaboration: Moderne Collaboration-Tools helfen Unternehmen dabei, die Kommunikation, Koordination und Zusammenarbeit entscheidend zu verbessern. Sie werden in Zukunft – vor allem mit der Verbreitung von virtuellen Teams – immer wichtiger werden, um eine vernetzte und agile Arbeitsweise auch über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen.

4.1 Studien

Mit dem Thema Enterprise 2.0 befassen sich auch einige Fallstudien und Bücher. Wir haben Ihnen eine Auswahl zusammengestellt:

4.2 Bücher

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