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COVID-19 und New Work

Was wir für unsere zukünftige Arbeitswelt aus der Pandemie lernen konnten

Von Michelle Mertens
Ein Arbeitsplatz, an dem die Mitarbeiter:innen entspannt auf Sofas verteilt arbeiten

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 hat sich Einiges in der Arbeitswelt geändert. Diese Veränderungen brachten auf der einen Seite Herausforderungen und auf der anderen Seite Fortschritte mit sich. Doch was können wir für zukünftige Arbeitsszenarios aus der Pandemie mitnehmen? Wir haben das Wichtigste zusammengefasst.

1. Umdenken des Kundenkontakts

1. Umdenken des Kundenkontakts

Die Pandemie-bedingten Kontaktbeschränkungen betrafen insbesondere Tätigkeiten und Arbeitsbereiche, welche zuvor eine große räumliche Nähe zwischen den beteiligten Akteuren und Akteurinnen der Tätigkeiten forderten. Dazu gehörten laut einer Studie von McKinsley&Company1 u.a. die medizinische Versorgung, persönliche Betreuung, der Kundenservice vor Ort (bspw. im Einzelhandel, in Banken oder Postfilialen) sowie Freizeit und Reisen.

Ein Teil dieser Bereiche wurde aufgrund der mit den Kontakteinschränkungen einhergehenden Herausforderungen auf den elektronischen Handel oder andere digitale Formate verlegt, eine Entwicklung, welche teilweise bleiben wird.

So zeigte die Studie von McKinsley&Company1 beispielsweise, dass zwischen den Jahren 2019 und 2020 der eCommerce-Sektor in Deutschland um das 2,3-fache gewachsen ist. Diese Tendenz bleibt bestehen und wird folglich mit einem Wachstum an Jobs im eCommerce-Bereich – von der Lagerarbeit über die Lieferung bis hin zum Management – einhergehen.

2. Exploration digitaler Arbeitsprozesse

2. Exploration digitaler Arbeitsprozesse

Ein Team arbeitet hybrid mit Teammitgliedern im Remote-Setting zusammen
Die Zusammenarbeit im Team in hybriden oder rein digitalen Formaten wird uns nach der Pandemie voraussichtlich weiterhin begleiten

Der verstärkte Digitalisierungsdrang bot in vielen Branchen Raum für neue Impulse und Digitalisierungsprozesse, welche Einfluss auf die zukünftige Arbeitswelt haben. Dieser Einfluss findet sich unter anderem in der Innovationsförderung, welche für neue Arbeitsimpulse und Arbeitsfelder sorgt.

Digitale Arbeitsprozesse bieten das Potenzial, die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu steigern. So wurden in vielen Unternehmen bedingt durch den verstärkten Digitalisierungsdrang während der Pandemie digitale Kollaborationslösungen wie z.B. Videokonferenzen oder Instant Messaging vermehrt eingesetzt, die einen positiven Effekt auf die effiziente Gestaltung verschiedener Arbeitsprozesse haben und die Zusammenarbeit vereinfachen.

Laut einer Kundenbefragung von Cisco2 stieg die Nutzung von AI-Technologien in Unternehmen weltweit von Juli bis September 2021 um 200%. Dies deutet auf den Wunsch der Menschen nach einer besseren Einbindung in Meetings hin. Dazu gehören Meeting-Funktionen wie Geräuschunterdrückung, automatische Übersetzung und Transkription sowie Abstimmungen und Gestenerkennung, die es den Teilnehmern erleichtern, sich an Gesprächen zu beteiligen, egal ob sie virtuell oder im Raum stattfinden.

Laut der Studie von KcKinsley&Company1 setzten Unternehmen während der Pandemie darüber hinaus zunehmend Automatisierung und KI in Lagerhäusern, Lebensmittelgeschäften, Callcentern und Produktionsstätten ein, um die Arbeitsplatzdichte zu verringern und die große Nachfrage zu bewältigen. So werden die Arbeitsbereiche mit einem hohen Maß an menschlicher Interaktion auch in Zukunft wahrscheinlich die größte und schnellste Zunahme von Automatisierung und KI erleben.

2.1 Finanzielle Förderung der Digitalisierung in Unternehmen

Auch verschiedene (u.a. staatliche) Institutionen nehmen sich der Notwendigkeit der Förderung der Digitalisierung verschiedener Arbeitsbereiche an. So führten einige Bundesländer sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) verschiedene Digitalzuschüsse3 ein, welche den Einzelhandel, die Hotellerie, die Gastronomie sowie den Tourismus in Digitalisierungsvorhaben unterstützen sollen.

Dazu zählen u.a. Förderungsmaßnahmen zur Beschaffung von Hardware, wie beispielsweise Kameras, Headsets und digtale Displays, und Software, welche die digitale Zusammenarbeit in Unternehmen fördern sollen.

3. Förderung der hybriden Arbeit

3. Förderung der hybriden Arbeit

Eine Analyse von McKinsley&Company4 zeigte, dass von 800 befragten Geschäftsleitungen über alle Branchen hinweg 38 Prozent der Befragten erwarteten, dass ihre Mitarbeiter nach der Pandemie zwei oder mehr Tage pro Woche außerhalb des Büros arbeiten werden, verglichen mit 22 Prozent der Befragten vor der Pandemie. Nur 19 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie erwarten, dass ihre Mitarbeiter drei oder mehr Tage remote arbeiten werden. Dies deutet darauf hin, dass die Führungskräfte davon ausgehen, in ihren Unternehmen zukünftig eine Art Hybridmodell zu betreiben, bei dem die Mitarbeiter während der Arbeitswoche sowohl remote als auch vom Büro aus arbeiten.

Dies kann zum Einen zur Einsparung von Bürofläche führen. Darüber hinaus können Pendlerwege eingesparten werden, welches neben finanziellen Vorteilen auch Vorteile für das Zeitmanagement der MitarbeiterInnen sowie die Umwelt birgt.

4. Fokus auf der Employee Experience

4. Fokus auf der Employee Experience

Ein attraktiver Arbeitsplatz hat schon immer mehr als nur die Arbeit unterstützt. Die Herausforderungen, mit welchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer während der COVID-19-Pandemie konfrontiert wurden, verstärkten die bereits bestehende Auseinandersetzung mit der Employee Experience. So wird heutzutage immer mehr gefordert, dass ein attraktiver Arbeitsplatz neben der effizienten Gestaltung von Arbeitsprozessen eine gute Work-Life-Balance sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen berücksichtigt.

Laut der Gensler-Arbeitsplatzstudie5 wurde der Wunsch der Arbeitnehmer nach einem gesunden Arbeitsplatz vor der Pandemie nicht erfüllt. Dieser Wunsch wurde durch die Umgestaltung der Arbeitsplätze während der Pandemie verstärkt. Dies bestätigt auch die Kundenbefragung von Cisco 20212, bei der eine große Mehrheit der Befragten angab, dass persönliche Gesundheit und Wellness sowie flexible Arbeitsregelungen auf dem Weg in die Zukunft der Hybridarbeit nicht verhandelbar sind.

Die Erkenntnis, dass die Mitarbeiterzufriedenheit ein essenzieller Faktor für die Produktivität, Kreativität und folglich den Erfolg des Unternehmens ist, fordert ein Umdenken von Unternehmensmentalitäten und Führungsstilen.

5. Umgestaltung des Arbeitsplatzes

5. Umgestaltung des Arbeitsplatzes

Während hybride Arbeitsmodelle, welche auch in Zukunft einen großen Wert im Alltag einnehmen, den Arbeitsplatz teilweise in das Remote Office verlegen und somit die Bereitstellung mit einer ausreichenden digitalen Infrastruktur am Heimarbeitsplatz fordern, fordern sie auch eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes im Unternehmen.

Neben der Option des Hot Deskings benötigt der moderne Arbeitsplatz eine nutzerfreundliche und effiziente digitale Ausstattung, welche die reibungslose hybride und virtuelle Zusammenarbeit ermöglicht. Dazu gehört eine geeignete Hardware- und Softwareausstattung, welche die Bedürfnisse der Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereint und die Produktivität sowie IT-Sicherheit sowohl am Remote Arbeitsplatz als auch im Office ermöglicht.

Darüber hinaus müssen Unternehmen innovative Raumreservierungskonzepte entwickeln, um die Raumnutzung, die Zeitpläne von Mitarbeitern und Teams sowie Sicherheitsaspekte in Einklang zu bringen.

6. IT-Sicherheit und Qualität in einer neuen Arbeitswelt

6. IT-Sicherheit und Qualität in einer neuen Arbeitswelt

Eine Frau und ein Mann tauschen sich über die Funktion des Servers aus
Auch die IT-Sicherheit und Qualität werden uns in Zukunft weiterhin beschäftigen

Während der Pandemie nahmen die böswilligen Fernzugriffsversuche um das 2,4-fache2 zu. Im September 2021 wurden täglich mehr als 100 Millionen E-Mail-Bedrohungen gegen hybride Arbeitskräfte gerichtet. Dies unterstreicht die Bedeutung von Sicherheitsinfrastrukturen, die dafür sorgen, dass unternehmensinterne Daten für die richtigen Nutzer zugänglich und für betrügerische Akteure unerreichbar sind.

Neben der Sicherheit der digitalen Infrastruktur ist auch ihre Qualität und Stabilität ein dringendes Anliegen der post-pandemischen Arbeitswelt. Dazu gehören unter anderem die Zuverlässigkeit und Qualität der Kommunikationssoftware und -dienste sowie das Bandbreitenmanagement.

Ãœbrigens:
Von Januar 2020 bis August 20212 betrafen nur 5 % der Ausfälle die Netzwerke von Cloud-Anbietern. Auf ISP-Netzwerke entfielen die restlichen 95 % der Ausfälle.

7. Fazit

7. Fazit

Die COVID-19-Pandemie führte zu einer branchenübergreifenden Neugestaltung der Arbeitswelt: Neben neuen Arbeits- und Geschäftsmodellen führte sie zu einer Exploration neuer Technologien und einem Umdenken der Werte, welche wir für die Zusammenarbeit als wichtig erachten. So zeichnet sich ein stärkerer Fokus auf der Employee Experience ab und die digitale Zusammenarbeit gewinnt in der neuen Arbeitswert an höherem Wert.

Auch die Offenheit gegenüber neuen Technologien, welche Arbeitsprozesse optimieren und angenehmer gestalten, wie beispielsweise KI-Technologien, wird die Art, wie wir arbeiten, weiterhin begleiten. In diesem Kontext ist die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der IT-Sicherheit und Qualität der digitalen Infrastruktur ein wichtiger Faktor, welcher die reibungslose Arbeit in Zukunft gewährleisten soll.

8. Quellen

  1. McKinsey & Company: The future of work after COVID-19
  2. Cisco: First Global Hybrid Work Index
  3. Mentor Consulting: „Digital Jetzt“ - Das Förderprogramm für den Mittelstand
  4. McKinsey & Company: What’s next for remote work: An analysis of 2,000 tasks, 800 jobs, and nine countries
  5. Gensler: How can German workplaces transform to encourage greater efficiency and satisfaction?

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