Eine stabile Internetverbindung ist Voraussetzung für viele Tätigkeiten im Homeoffice. Doch was gilt es zu beachten, um eine reibungslose Arbeit zu ermöglichen? Wir haben alles Wichtigste zum Thema Internet im Homeoffice zusammengefasst.
Bandbreite im Homeoffice
Welche Internetgeschwindigkeit benötige ich fürs Arbeiten von Zuhause?
1. Was versteht man unter der Bandbreite?
1. Was versteht man unter der Bandbreite?
Die Bandbreite beschreibt die Übertragungskapazität und -geschwindigkeit von Daten in digitalen Systemen. Je größer die Bandbreite ist, desto mehr Daten sind in einem bestimmten Zeitraum übertragbar. Die kleinste Einheit, welche die Übertragungskapazität und -geschwindigkeit beschreibt, ist Bits pro Sekunde.
Zentrale Einheiten
1 Kilobit = 1 000 Bit.
1 Megabit = 1 000 Kilobit = 1 000 000 Bit.
1 Gigabit = 1 000 Megabit = 1 000 000 Kilobit = 1 000 000 000 Bit
Die Einheit, in welcher die Bandbreite des Internetanschlusses gemessen wird, ist KiloBit pro Sekunde (Kbit/s) und MegaBit pro Sekunde (Mbit/s).
2. Wie viel Bandbreite benötige ich fürs Homeoffice?
2. Wie viel Bandbreite benötige ich fürs Homeoffice?
Wie viel Bandbreite im Homeoffice benötigt wird, hängt von den unterschiedlichen Tätigkeiten ab, welchen man nachgehen möchte. Wird das Internet zu Hause nur genutzt, um per Mail erreichbar zu sein und gelegentlich im Internet zu surfen, so braucht der Nutzer in der Regel keine große Bandbreite. Für die virtuelle Zusammenarbeit mit Collaboration Tools, welche die reibungslose Übertragung von vielen Daten, zum Beispiel im Rahmen einer Videokonferenz, in einem kurzen Zeitraum fordern, ist eine größere Bandbreite empfehlenswert.
Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) definiert den Breitbandanschluss ab einer Übertragungsrate von über 256 Kbits/s. Diese Definition wird auch vom deutschen Statistischen Bundesamt1 verwendet.
Wie viel Bandbreite für welche Tätigkeiten empfehlenswert ist, haben wir folgend zusammengefasst:
Anwendung | Empfohlene Bandbreite |
---|---|
Surfen im Web | min. 2 Mbit/s, empfohlen 10Mbit/s |
Telefonie (Voice over IP) | min. 100 Kbit/s, empfohlen 150 Kbit/s |
Große Downloads | min. 16 Mbit/s, empfohlen 50 Mbit/s |
Videokonferenzen mit Cisco Webex (in Abhängigkeit von Meetinggröße und Videoqualität) | min. 1 Mbit/s, empfohlen 4-6 Mbit/s |
Videokonferenzen mit Zoom (in Abhängigkeit von Meetinggröße und Videoqualität) | min. 800Kbit/s, empfohlen 3 Mbit/s |
Videokonferenzen mit Skype (in Abhängigkeit von Meetinggröße und Videoqualität) | min. 600 Kbit/s, empfohlen 8 Mbit/s |
Die Informationen basieren auf den von PC-Welt2 sowie Hagel IT-Services3 und Cisco Webex4 zur Verfügung gestellten Daten.
Worauf Sie bei der IP-Telefonie bzgl. Internetanschluss achten müssen, erfahren Sie in unserem VoIP-Bandbreiten Ratgeber.
Wann sind 16 Mbit/s im Homeoffice ausreichend?
Für die grundlegenden Tätigkeiten, wie das Surfen im Internet, das Anschauen eines Videos oder die Teilnahme an einer Videokonferenz mit einer nicht allzu großen eigenen Videoqualität ist ein Internetanschluss im Homeoffice mit einer Bandbreite von 16 Mbit/s in der Regel ausreichend.
Wird das Internet zu Hause jedoch von mehreren NutzerInnen gleichzeitig genutzt, beispielsweise, um auch aus dem Homeoffice zu arbeiten, ist eine größere Bandbreite ratsam. Beziehen Sie das Internet über einen sehr alten DSL-Anschluss, dann ist die maximale Datengeschwindigkeit von 16 Mbit/s oftmals nicht möglich, sodass die Umstellung auf einen anderen Internetanschluss, welche eine größere Bandbreite bietet, empfehlenswert ist.
Wann benötige ich 50 oder 100 Mbit/s?
In einem Haushalt, in welchem mehrere Geräte gleichzeitig das Internet nutzen, ist eine Bandbreite von 50 bis 100 Mbit/s die geeignete Wahl. Wer das Internet beispielsweise für das Streaming in guter Videoqualität nutzen möchte, sollte über eine Leitung mit 100 Mbit/s nachdenken, da diese sich preislich kaum von der Leitung mit 50 Mbit/s unterscheidet und der Mehrwert in der Datenübertragung sich bei der regelmäßigen Übertragung großer Dateien lohnt.
Wann sind 250 Mbit/s empfehlenswert?
Eine Leitung mit 250 Mbit/s und mehr ist in der Regel nur notwendig, wenn regelmäßig besonders große Datenmengen übertragen werden müssen. Für die gängige Nutzung von Videokonferenzen, IP-Telefonie oder dem Surfen im Web bis hin zum 4K-Streaming sind Leitungen mit bis zu 100 Mbit/s ausreichend. Leitungen mit 250 Mbit/s kommen beispielsweise in Frage, wenn man im Rahmen des Cloud-Gamings hohe Datenraten austauscht.
3. Welche Zugangsarten zum Internet gibt es?
3. Welche Zugangsarten zum Internet gibt es?
Zur Übertragung der Daten stehen verschiedene Zugangstechnolgien zur Verfügung, welche je nach gebuchtem Tarif verschiedene Datenübertragungsraten ermöglichen. Unterschieden wird in der Vertragsauswahl zwischen dem maximalen Download-Speed, also der Geschwindigkeit, mit welcher Daten von dem Endgerät empfangen werden, und dem maximalen Upload-Speed, das heißt der Geschwindigkeit, mit welcher Daten vom Endgerät versendet werden können.
Die gängigsten Zugangstechnologien sind DSL, Kabel, Glasfaser und LTE:
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DSL-Anschluss:
In Deutschland ist der Internetzugang über den DSL-Anschluss bislang die beliebteste Wahl. Bei der Internetnutzung über den DSL-Anschluss wird die Telefonleitung als Übertragungsmedium der Daten genutzt. Die gängigsten DSL-Flatrates reichen von 16 Mbit/s bis 250 Mbit/s. Der Vorteil der DSL-Flatrate ist neben der unbegrenzten Datennutzung vor allem die deutschlandweit breite Verfügbarkeit an DSL-Tarifen.
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Kabel-Anschluss:
Anders als beim DSL-Anschluss wird beim Kabel-Anschluss die TV-Kabelleitung als Übertragungsmedium der Daten genutzt. Seit dem Verkauf des Kabelnetzes an private Unternehmen ab dem Jahr 2000 erlebte die Nutzung dieser Zugangstechnologie einen Aufschwung. Der größte Vorteil gegenüber anderen Internetanschlüssen liegt in der Übertragungsgeschwindigkeit. So sind aktuell im Download-Bereich bis zu 500 Mbit/s möglich, während die Upload-Raten je nach Ausbaustandard des Netzes variieren.
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Glasfaser-Anschluss:
Bei einem Glasfaser-Anschluss werden Daten mithilfe von optischen Signalen über Glasfaserkabel übertragen. Diese hochleistungsfähigen Glasfaserkabel ermöglichen eine überwiegend störungsfreie Datenübertragung über große Entfernungen und mit einer großen Geschwindigkeit. Der Vorteil des Glasfaser-Anschlusses ist die große Bandbreite und das damit verbundene High-Speed-Internet, welches mit bis zu 1000 Mbit/s andere Verbindungstechnologien übertrifft, jedoch ist diese Verbindungstechnologie noch nicht flächendeckend in Deutschland erhältlich.
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LTE:
Während es sich beim DSL- Kabel- und Glasfaseranschluss um feste Breitbandverbindungen handelt, ist die Nutzung des LTE-Netzes eine mobile Breitbandverbindung. Der Internet-Zugang per LTE-Verbindung ermöglicht Highspeed-Internet komplett drahtlos. Die Stabilität der Verbindung ist abhängig von der Auslastung des Netzes. Ein Nachteil ist, dass im Rahmen der meisten Angebote das Datenvolumen vertraglich bedingt begrenzt ist und die Geschwindigkeit zum Ende des Monats bei Überschreitung des Datenvolumens häufig gedrosselt wird.
Gut zu wissen:
Laut einer Studie von Statista5 waren im Jahr 2002 46% der deutschen Haushalte mit einem Internetanschluss ausgestattet. Im Jahr 2010 waren es bereits 82% und im Jahr 2020 96% der deutschen Haushalte.
4. Homeoffice richtig einrichten: So geht’s
4. Homeoffice richtig einrichten: So geht’s
Die erfolgreiche Arbeit im Homeoffice fordert neben der passenden Bandbreite weitere grundlegende Faktoren, welche wir im Folgenden erläutern werden:
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Der produktive Arbeitsplatz:
Die Einrichtung des Arbeitsplatzes ist der erste Schritt, welcher notwendig ist, um die produktive und angenehme Arbeit im Homeoffice zu gewährleisten. Diese beginnt zunächst mit der Auswahl eines geeigneten Tischs sowie Bürostuhls, welcher neben einer ausreichenden Bequemlichkeit die konzentrierte Arbeit gewährleisten soll. Hierfür ist zunächst auf die passende Höhe des Tischs sowie eine angenehme Größe der Tischfläche zu achten. Ein hochwertiger Stuhl, welcher in der Höhe verstellbar ist und den Rücken ergonomisch unterstützt, gehören ebenso zur Grundausstattung eines guten Arbeitsplatzes. Darüber hinaus sind auf das passende Licht und ausreichende Stille zu achten, welche die konzentrierte Arbeit gewährleisten sollen.
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Die passende Hardware:
Eine Ausstattung mit der passenden Hardware inkludiert für viele Mitarbeiter einen Laptop oder Desktopcomputers, ein (Mobil-)Telefon sowie einen Drucker. Auch das Bereitlegen eines Notizblocks und eines Stiftes können bei vielen Tätigkeiten hilfreich sein. Ein weiterer Desktop kann für viele Tätigkeiten hilfreich sein, ist jedoch kein Muss.
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Geeignete Tools:
Die erfolgreiche virtuelle Zusammenarbeit fordert die Ausstattung mit digitalen Tools, welche die Anforderungen der Tätigkeiten decken. So kann die reibungslose virtuelle Kommunikation und Zusammenarbeit beispielsweise durch eine All-in-One-Lösung, wie Webex für Placetel, ermöglicht werden. Diese bündelt im Suite-Tarif mehrere Funktionen, wie Videokonferenzen, das File- und Screen-Sharing und die Kommunikation per Chat, und ermöglicht so eine produktive Zusammenarbeit. Weitere Tools, wie Trello und Microsoft, unterstützen das digitale Projektmanagement. Tools zur gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten bieten beispielsweise Google G Suite und Office 365. Auch die digitale Zeiterfassung ist aus dem Homeoffice möglich, beispielsweise mit Toggl oder Big Stretch Reminder.
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Der Datenschutz:
Wer aus dem Homeoffice arbeitet, sollte darüber hinaus die Sicherheit des WLAN-Anschlusses und den Datenschutz nicht außer Augen lassen. So ist darauf zu achten, dass der Verpflichtung der Geheimhaltung geschäftsinterner Informationen auch aus dem Homeoffice nachzukommen ist. Die Einhaltung der geschäftsinternen Richtlinien ist mit dem Arbeitgeber abzusprechen. Unter anderem könnte die Datenspeicherung auf lokalen Medien vom Arbeitnehmer untersagt sein, um den Datenschutz zu gewährleisten.
5. Was ist zu tun, wenn meine Internet-Übertragung im Homeoffice instabil ist?
5. Was ist zu tun, wenn meine Internet-Übertragung im Homeoffice instabil ist?
Die Gründe für eine instabile Internet-Übertragung können sehr vielfältig sein. So ist es beispielsweise möglich, dass zu viele Endgeräte parallel das Internet nutzen, sodass große Datenmengen gleichzeitig übertragen werden, welche die die Bandbreite überlasten. Manchmal überlasten bspw. Live-Übertragungen das Netz. Achten Sie in dem Fall darauf, dass nicht zu viele Geräte gleichzeitig das Internet nutzen.
Eine weitere Ursachen könnte eine große Auslastung des Anbieternetzes in Ihrer Gegend bzw. eine flächendeckende Störung des Netzes sein. Über verschiedene Websites, wie beispielsweise die Seite von Allestörungen, können Sie nachschauen, ob eine flächendeckende Störung gemeldet wurde.
Ist die Störung auf ein bestimmtes Endgerät begrenzt, so können die Gründe für die Störung des Endgeräts vielfältig sein. Wenn der Neustart des Endgeräts keine Lösung herbeibringt, ist ein Hinzuziehen einer fachkundigen Person zu empfehlen.
Ist die Störung nur auf einen bestimmten Teil des Hauses begrenzt, dann kann u.a. es sein, dass der Empfang aufgrund verschiedener Faktoren (Störquellen o.ä.) beeinträchtigt ist. Liegt der Störung die Distanz zugrunde, so kann ein WLAN-Repeater vor den betroffenen Räumlichkeiten die Lösung sein. Dieser halbiert jedoch die Bandbreite des Internets. Eine Beratung in einem Fachgeschäft ist an dieser Stelle ratsam.
Viele Störungen lassen sich durch einen Neustart des Routers oder einen Geräteneustart beheben.
Achtung beim Routerneustart
Beim Neustart des Routers ist darauf zu achten, dass der Stecker für mindestens 30 Sekunden abgezogen wird, bevor Sie den Router wieder starten. Wird dem nicht nachgekommen, kann die in den Kondensatoren befindliche Restspannung die Entleerung des Speichers beeinträchtigen und der Routerneustart bleibt erfolglos. Ein vollständiger Neustart sowie eine vollständige Speicherleerung erfordert somit eine mindestens 30-sekündige Trennung von der Stromzufuhr.
6. Was gilt es bei der Anbieter- und Vertragswahl zu beachten?
6. Was gilt es bei der Anbieter- und Vertragswahl zu beachten?
Wer auf der Suche nach einem geeigneten Anbieter und einem passenden Vertrag ist, sollte gezielt auf folgende Dinge achten:
Zunächst sollte geprüft werden, ob die Wahl der gewünschten Verbindungstechnologie an Ihrem Standort verfügbar ist. So ist der Kabel- oder Glasfaseranschluss bislang nicht flächendeckend verfügbar und muss zunächst angefragt werden. So kann beispielsweise mit Hilfe des Verfügbarkeitschecks von Check 24 die anbieterübergreifende Internetverfügbarkeit getestet werden.
Neben der Bandbreite ist für die Wahl des Vertrags wichtig, dass es keine Datenvolumenbegrenzung gibt. Auch das Preis-Leistungsverhältnis spielt eine Rolle bei der Wahl des Vertrags. Darüber hinaus ist auf die Erfahrungen von anderen Kunden zu achten, welche Ausschluss über Ausfallzeiten und den Support der Anbieter geben.
7. Fazit
7. Fazit
Egal ob für die Kommunikation mit KollegInnen, die Recherche im Internet oder der Up- und Download von Dateien - der Zugriff auf das Internet ist für viele MitarbeiterInnen im Homeoffice unverzichtbar.
Einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl der richtigen Verbindungstechnologie und damit einhergehenden passenden Bandbreite für die reibungslose Arbeit im Homeoffice ist der Tätigkeitsbereich, welcher dem Zugriff auf das Internet bedarf. Da 16 Mbit/s nur für grundlegende Tätigkeiten empfehlenswert ist, lohnt sich für die meisten Mitarbeiter im Homeoffice eine Leitung ab 50 Mbit/s. Diese ermöglicht die reibungslose Kommunikation und virtuelle Zusammenarbeit auch bei etwas umfangreicherer Auslastung. Darüber hinaus ist der richtige Umgang mit potenziellen Störungen des Netzes unverzichtbar, um Probleme nach Möglichkeit schnell zu beheben und die weitere Produktivität im Homeoffice zu gewährleisten.
Mit der richtigen Bandbreite und dem passenden Vertrag sowie der passenden Ausstattung des Arbeitsplatzes ist die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit im Homeoffice gelegt.
Quellen:
- Statistisches Bundesamt: Breitband-Internetanschlüsse
- PC-Welt: Der optimale Tarif: Wie viel Bandbreite brauchen Sie?
- Hagel IT-Services: Wie viel Internet-Bandbreite benötigen Sie für die Arbeit aus dem Homeoffice?
- Cisco: Bandwidth Planning in your Cisco Webex Meetings Environment White Paper
- statista: Anteil der Haushalte in Deutschland mit Internetzugang von 2002 bis 2020